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Interview Nachhaltigkeit Outdoor

Nachhaltigkeit in der Sportindustrie: 7 Fragen an Fjällräven

Die Liebe zur Natur und natürlich zum Sport liegen uns und unseren Kunden am Herzen. Das Thema Nachhaltigkeit bei der Produktion von Sportartikeln findet erfreulicherweise immer mehr Gehör. Marken wie Fjällräven haben sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Aber was macht Fjällräven in dieser Hinsicht so besonders oder anders als andere Firmen? Lesen Sie hier Fjällrävens Antworten auf sieben kritische Fragen.

Herr Bode sie sind Nachhaltigkeitsexperte bei Fjällräven, für Ihr Unternehmen ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt. Gilt das sowohl für die Umwelt- wie auch die Sozialstandards in der Produktionskette und im Unternehmen selbst?

Ja, das tut es: Wir haben uns in unserem Fjällräven Way einen verbindlichen Verhaltenskodex gegeben – für uns und unsere Lieferanten. Die Einhaltung überwachen wir auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Als Mitglied der Fair Labor Association (FLA www.fairlabor.org) stellen wir gemeinsam mit der Organisation sicher, dass unsere Lieferanten Arbeits- und Sozialstandards einhalten: Wir selbst wollen natürlich auch ein guter Arbeitgeber sein: Darüber hinaus stellen wir sowohl intern als auch in unserer Produktion sicher, dass unsere Waren all unsere Umweltanforderungen erfüllen. Die Mitgliedschaft in der Sustainable Apparel Coalition und der textile Exchange helfen uns dabei ebenso wie regionale Zusammenarbeiten, wie etwa mit der Chemikalienagentur Schwedens (SWEREA).

Wie transparent ist die Produktionskette? Ist es überhaupt möglich, in einem Unternehmen dieser Größe alle Zulieferer der Produzenten zu kennen und zu kontrollieren/besuchen?

Das versuchen wir zumindest zumal es auch darauf ankommt, wie tief man in die Produktionskette einsteigt. Wir besuchen mit unseren eigenen Teams, der FLA und einem externen Prüfer regelmäßig alle direkten Lieferanten und Produktionsstätten in Asien und Europa. Darüber hinaus kontrollieren und besuchen wir Vorlieferanten für Stoffe, textile und nicht-textile Materialien und erreichen da eine Abdeckung von gut 80%. Wie ernst wir das nehmen macht unser Prozess deutlich, mit dem wir die Beschaffung unserer Daunen überwachen: wir kennen sämtliche Lieferanten der Vorkette – vom Ei bis zum Schlachthof und kontrollieren Farmen, Transport und die Tierhaltung so, dass wir sicher Lebendrupf und Stopfmast ausschließen können. Diese umfassende Kontrolle erreichen wir allerdings nicht bei allen Materialien.

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International bekannte Siegel wie GOTS, Fair Wear Foundation & Co dienen für Kunden, die auf Nachhaltigkeit Wert legen, zur Orientierung und gewähren durch unabhängige, regelmäßige Kontrollen eine gewisse Sicherheit.
Bei Fjällräven fällt auf, dass auf diese bekannten Zertifikate großteils verzichtet wird, obwohl das Unternehmen von sich behauptet die Standards nicht nur einzuhalten sondern oft sogar zu übertreffen. Woran liegt das?

Das mit der Orientierung durch Siegel ist eine zweischneidige Sache: zum einen stimmt es: GOTS und auch andere Siegel sind verlässliche Indikatoren für die Richtigkeit der gemachten Angabe – z.B. „Bio-Baumwolle“. Aber: das heißt leider nicht immer, dass das dann auch faire Arbeitsbedingungen gab. Manche Marken geben auch an, dass sie nach Umwelt- oder Sozialstandards zertifiziert sind. Aber was heißt das? Manchmal ist die Aussage nicht wirklich relevant: wenn ich ein Büro in Wien nach Umweltstandards zertifiziere gibt mir das keine Sicherheit mit Blick auf die Produkte, wenn der Hersteller in Asien oder Südamerika produzieren lässt. Fjällräven weiß um die vielen Stolperfallen und verzichtet daher darauf sich mit Federn zu schmücken, die eher Blendwerk sein können. Wir nutzen natürlich auch GOTS zertifizierte Baumwolle und arbeiten gemäß FLA Standards mit unseren Produzenten zusammen – aber wir machen kein großes Gewese drum und bleiben skandinavisch zurückhaltend.

Viele der Fjällräven Produkte werden außerhalb Europas produziert – was sind die Gründe dafür?

Wir sind schon seit Jahrzehnten darauf angewiesen unsere Produkte dort herzustellen, wo sowohl die Fabriken stehen als auch das technische Know-How und damit die Arbeitskraft vorhanden ist. In Schweden und Skandinavien werden nur noch sehr wenige Textilien produziert, Arbeitskräfte sind kaum zu bekommen und für bestimmte Produkte ist das Know-How vollständig verloren gegangen, daher ist die Produktionsmöglichkeit dort sehr eingeschränkt. Wir haben einen – wie wir finden – recht guten Mix aus europäischen und asiatischen Lieferanten und das auch nur in ausgewählten Ländern. Die Partnerschaften dort bestehen z.T. über 40 Jahre. Für uns ist ein Lieferant nicht nur Lieferant – er ist Partner, Teil der „Familie“ und so verstehen wir auch unsere Beziehungen.

Gerade im Outdoorbereich steht bei den Artikeln oft die Funktionalität im Vordergrund. Muss man bei einer nachhaltigen Produktion hier Abstriche machen?

Ein Kunde, die Funktionalität und das Produkt müssen zusammenpassen: es macht doch keinen Sinn, ein Produkt zu entwickeln, mit dem ich im Zentrum der Antarktis überleben kann, das aber an den urbanen Kunden in Madrid oder Rom verkaufen zu wollen. Klar ist es einfach und bequem ein Produkt zu haben, das ich nur einmal entwickeln muss und das alle Funktionaltäten hat, die ich mir wünschen bzw. nur vorstellen kann. Dann, ja, das ist meine Überzeugung, dann handele ich nur sehr bedingt nachhaltig, weil ich eine Menge an Chemie nutze oder Funktionen schaffe, die in 90% der Fälle nicht gebraucht werden. Wenn ich aber eine Regenjacke für den Parkspaziergang schaffe und dann eine für den Regenwaldbesucher, dann habe ich abgestimmte Funktionalitäten für unterschiedliche Kunden und kann so auf bestimmte Chemikalien oder Ausstattungen verzichten bzw. diese gezielt einsetzen. Das ist angepasst und bei unseren langlebigen und zeitlosen Produkten dann auch nachhaltig. Wir bei Fjällräven sind davon überzeugt, dass unser Verzicht auf sogenannte PFCs (perfluorierte Kohlenwasserstoffe) eben nicht zu einem Nachteil für unsere Kunden geworden ist: es ist zu einem Vorteil für unsere Marke und die Natur geworden.

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Stichwort „ECO-SHELL“: Bei der Herstellung dieses von Fjällräven entwickelten Materials wird nur recyceltes Polyester verwendet. Ist hier in Zukunft gemäß dem Cradle-to-Cradle Konzept auch angedacht eure eigenen Produkte zu recyclen und weiterzuverarbeiten? Oder geschieht dies ohnehin schon?

Das Cradle-to-Cradle System bzw. Überhaupt das Denken in Kreisläufen und Wiederverwertungszyklen finden wir in der Tat superspannend: Wenn eine Jacke, ein Rucksack, eine Hose aus nur einem Material besteht ist es bereits heute zumindest theoretisch wiederverwertbar. Die Rücklaufmengen sind derzeit aber noch sehr gering und was heute produziert wird, steht ja hoffentlich erst in 10 oder 20 Jahren zur Entsorgung und Verwertung an.  Bei Mischmaterialien stehen wir insgesamt noch am Anfang. Das Ganze ist viel Entwicklung und Forschung und wir glauben, dass der Stein der Weisen noch nicht gefunden wurde. Aber: in einigen Ländern arbeiten unsere Partner mit I:Collect zusammen, die sich eine „Zero waste“ Politik gegeben haben. Dort abgegebene Textilien werden also nahezu zu 100% verwertet und recycelt. Der Re-Kånken z.B. besteht aus recycelten Einwegflaschen und wird mit dem „Solution Dye“-Verfahren gefärbt: das heißt: es kommt recyceltes Material zum Einsatz, dass dann ohne weitere Wasserzufuhr bei der Färbung auskommt, weil bereits gefärbte Chips bei der Fadenproduktion eingesetzt werden. Ein wichtiger Schritt in Sachen Ressourcen- und Naturschonung.

Was sind die nächsten großen Ziele, die sich Fjällräven im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit gesteckt hat?

Im Augenblick sind wir dabei unsere Strategie 2025 vorzubereiten: Ziel soll sein, dass wir mehr Kreislaufwirtschaft, mehr natürliche Materialien und weniger fossile Rohstoffe nutzen. Wir wollen auch neue Geschäftsmodelle entwickeln, ganz im Sinne einer „sharing economy“. Mal sehen, was uns da so gelingt. Unser ultimatives Ziel ist: der Umwelt so wenig wie möglich zu schaden und die Welt tatsächlich in einen besseren Zustand zu versetzen, als sie es ist oder war.

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Aiko Bode
Ist Biologe sowie Historiker und leitet seit 2012 den Bereich Nachhaltigkeit der Fenix Outdoor Gruppe, zu der auch die Marke Fjällräven gehört. Zuvor war er Konzernbevollmächtigter und Leiter des Bereichs Sustainability & Compliance der TÜV Rheinland Gruppe, arbeitete als Geschäftsführer und Projektmanager für den Gerling-Versicherungs-Konzern und war viele Jahre bei den Vereinten Nationen in verschiedenen Funktionen tätig.

 

Über Fjällräven

Fjällräven wurde im Jahr 1960 von Åke Nordin im Keller seines Elternhauses im nordschwedischen Städtchen Örnsköldsvik gegründet. Das Unternehmen stellt robuste und zuverlässige Ausrüstung für Outdoor-Enthusiasten her und vertreibt diese in über 40 Ländern weltweit. Das Produktsortiment umfasst Outdoorbekleidung und Accessoires für Frauen und Männer sowie Rucksäcke, Zelte und Schlafsäcke. Qualität, Funktionalität und Nachhaltigkeit genießen höchste Priorität und durchziehen das ganze Unternehmen wie ein roter Faden.


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