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FJÄLLRÄVEN CLASSIC: EIN NACHHALTIGES ABENTEUER
Sie ist die Mutter alle Trekking-Events: Die Fjällräven Classic. Jahr für Jahr im August begeben sich Menschen aus aller Welt nach Schwedisch-Lappland, um die skandinavische Wildnis zu durchwandern. 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Gigasport waren heuer mit dabei. Sie tauschten die „zivilisierte Komfortzone“ für ein Abenteuer der besonderen Art.
Mit der Fjällräven Classic – eine Mischung aus betreutem Weitwandern und purem Naturerlebnis – hat die Nachhaltigkeitsmarke Fjällräven 2004 ein einzigartiges Outdoor-Event geschaffen. Das Ziel dahinter? Fjällräven möchte Menschen für die Schönheiten der Natur sensibilisieren und den Spirit des Trekkings vermitteln. Wer sich darauf einlässt, den erwartet ein 110 Kilometer langes Abenteuer durch sumpfige Täler, Birkenwälder und die schwedische Bergtundra, ohne Handyempfang und Strom.
Ausgangspunkt der Wanderung ist das beschauliche Örtchen Nikkaluokta. Ganze 22 Menschen leben dort. Während der Fjällräven Classic potenziert sich diese Zahl um ein Vielfaches. Zumindest kurzfristig, wenn in Nikkaluokta das Basislager für die Tour aufschlägt. Dort müssen sich die rund 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (das Kartenkontingent ist begrenzt) anmelden und letzte Vorbereitungen für das Abenteuer treffen.

Erster Nervenkitzel
Spätestens nach Ausgabe der Startnummern, Wanderkarten und Stempelpäße steigt die Nervosität. Die Sicherheitsfahne, die am Rucksack angebracht werden muss, um vom Helikopter besser gesehen zu werden, signalisiert dem letzten Romantiker: Dieser Trail ist kein Kindergeburtstag!
Schließlich müssen hier, 200 Kilometer oberhalb des Polarkreises, immer wieder Wandertouristen ausgeflogen werden. Das ist die einzige Möglichkeit raus aus dem Trail – wenn einen die Füße nicht mehr tragen oder wenn man nicht mehr weiter kann.
Der Reiz des „Einfachen“
Damit bei der Fjällräven Classic niemand verloren geht, müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entlang der Route sechs Kontrollpunkte ansteuern. Dort können sie ihren Proviant auffüllen und sich medizinisch versorgen lassen. Zwischen den Checkpoints? Gibt es nichts. Nur unberührte Natur, Trockengerichte aus der Tüte und Wasser aus kristallklaren Bächen. Geschlafen wird im Zelt. Dank des schwedischen „Jedermannsrecht“ überall dort, wo es gefällt. In jedem Fall aber fernab von jeglicher Zivilisation, ständig im Kampf mit Mücken, Wind und Wetter. Und mit sich selbst.
Alles Kopfsache
Denn auch wenn das Terrain für geübte Wanderer gut machbar ist – mental ist der Trip eine echte Herausforderung. Es braucht volle Konzentration beim Marschieren, um die schmalen Holzstege, die ausgesetzten Pfade und die klitschigen Steine unfallfrei zu überstehen. Immer fokussiert auf den nächsten Schritt, bleibt im Flow-Gefühl viel Zeit, um zu sich selbst zu kommen.
„Nach spätestens 3 Tagen merkst du, dass ein 15 Kilo schwerer Rucksack reicht, um im Leben glücklich zu sein“, drückt es Patrick Paier treffend aus. Der 25-jährige Grazer, der bei Gigasport im Einkauf arbeitet, ist gern im Freien unterwegs – die Natur hat er aber noch nie so intensiv erlebt, wie bei der Fjällräven Classic: „Der Trip erdet dich und verändert deine Einstellung zum Leben.“
Die Kraft der Kleinigkeiten
Man lernt die kleinen Dinge wieder zu schätzen. Patrick beschreibt das bildhaft mit der Abendstimmung am 4. Tag der Tour: „Nach drei Tagen Regenwetter konnten wir endlich den ersten Abend gemeinsam im Freien genießen. Der Schmäh lief, alle waren happy. Als Draufgabe gab es Pancakes mit Schlag und Marmelade. So euphorisiert vom bisher Erlebten und der Aura des Abends: Da merkst du erst, wie geil Erdbeermarmelade eigentlich schmeckt.“
Auf Tuchfühlung mit sich selbst
Das Bewusstsein, auch ohne materiellen Luxus auszukommen, wird mit jedem Tag intensiver. Genauso wie das Gespür für die eigenen Grenzen. „Unser Körper ist eine Maschine“, beschreibt Sonja Lidauer ihre Erfahrung. „Je mehr wir gingen, desto stärker wurde ich. Sowohl mental, als auch körperlich.“ Auch die Gigasport Online-Marketing-Mitarbeiterin hat gelernt, „dass du mit extrem wenig auskommst und dass der Körper viel bewältigen kann.“
Zu bewältigen hatte das Team bei der Fjällräven Classic Schweden genug. Tagelanger Starkregen, Fußblasen, frostige Nächte, Momente des Zweifelns und des Aufgebens: Jeder und jede hatte in diesen 5 Tagen einen persönlichen Tiefpunkt – und alle erlebten, was der Teamspirit zu leisten imstande ist.
Im Kollektiv gegen die Katerstimmung
„Wenn wer einmal keinen Bock hatte, holte ihn die ganze Gruppe aus dem Tief“, beschreibt Gigasport Einkaufsleiter Tobias Bachlechner den Teamspirit. Vom Zelt aufbauen über das Kochen bis hin zum Waschen: Die Gruppe hat sich immer gegenseitig unterstützt. „Hatte beispielsweise wer körperliche Probleme, haben wir das Gepäck untereinander aufgeteilt und die Last im wahrsten Sinne des Wortes ‚auf mehrere Schultern verteilt’. Bis derjenige wieder bei Kräften war.“
Ende gut, alles gut?
Entsprechend groß war für das Gigasport-Team die Wehmut am Ende der Reise, als es durch den provisorischen Zieltunnel in die Zivilisation zurückkehrte. „Als würde dich die Natur ausspucken“, beschreibt Gigasport Marketingleiter Florian Obergruber den Moment des Ankommens im Zielort Abisko.
Die innere Leere währte aber nur kurz. Die Aussicht auf die erste richtige Dusche nach Tagen und auf die große Abschlussparty in einem riesigen Tipi-Zelt halfen genauso darüber hinweg, wie der Jubel der anderen Gleichgesinnten und die Medaillenzeremonie.
Was bleibt? Viele emotionale Erinnerungen an einen perfekt organisierten Trail, der ein idealer Einstieg in ein echtes Outdoor-Erlebnis ist. Was es dafür braucht und was das Abenteuer im Team wirklich bewirkte, erfährst du in den anderen Beiträgen zur Fjällräven Classic.